Hier lassen wir der Phantasie freien Lauf bedeutet, dass wir hier machen, was wir wollen.
Eine idealisierte Vorstellung von Arbeit die ständig in Konflikt mit dem Alltag tritt. Etwas mit Leidenschaft zu betreiben und davon leben zu wollen, birgt eine Menge Potenzial für Unglück. Sich von dem Unglück zu befreien gelingt nur durch Distanz. Die Distanz bedeutet den Verlust der Leidenschaft.
Als Gestalter definieren wir uns über Ideen und gedachte Bilder, die wir durch unser Tun Realität werden lassen. Als Gärtner sind wir mit dem Lebendigen beschäftigt, das wir zwar in Grundzügen begreifen, aber niemals in allen Details erfassen können.
„Ich weiß es nicht“ ist eine wunderbare Antwort. Meist erst dann, wenn man das Gefühl hat, viel zu wissen. Wir sind mit derart vielen Fragen zu unterschiedlichsten Dingen konfrontiert, dass wir oft nur rudimentäre Antworten geben können. Wir müssen intuitiv sein und damit liegen wir manchmal richtig und dann wieder falsch.
Unsere Arbeit ist nicht statisch. Was wir tun, ist ständigen Veränderungen und wechselnden Bedingungen ausgesetzt. Wenn ein Garten fertig gestaltet ist, beginnt er erst, sich zu entwickeln und diese Entwicklung ist nicht genau vorhersehbar.
Hier liegt der eine Teil des möglichen Unglücks. Es gibt eine starke Tendenz zu statischen Elementen im Garten. Alles soll genauso bleiben, wie es einmal gemacht wurde. Das widerspricht grundsätzlich der Intention des Gärtners.
Der zweite betrifft die Leidenschaft. Leidenschaft macht verletzlich, wir geben uns damit eine Blöße. Das ist eine schwierige Gratwanderung in einer hektischen und immer perfektionistischeren Zeit, in der Verletzlichkeit eher ein Makel ist. Wir sind Gestalter und von uns wird ebenso Kreativität wie rasche Ausführung erwartet. Gleichzeitig müssen wir in einem System bestehen, in dem sich alles um Geld dreht. Kreativität lebt von Freiraum, Zeit und Muße. Wenn wir das nicht mehr haben, geht sie verloren.
Da ich das nicht will, entstand die Idee zur Gartenwerkstatt. Die Werkstatt als solche gibt es schon länger und sie sieht aus wie eine Werkstatt eben aussieht. Ein großer heller Raum voll von Werkzeug, Geräten und Arbeitstischen.
Sie soll mehr sein, als der Ort, an dem wir jeden Morgen besprechen, was zu tun ist, alles einladen und losfahren, um uns Stunden später wieder hier zu treffen und bei einem Bier über den Tag und alles Mögliche andere zu plaudern. Sie soll ein Ort sein, an dem wir nichts müssen. Ein Ort, an dem wir Dinge tun, die über das Gärtnern weit hinausgehen, die aber viel mit Gestaltung zu tun haben.
Es ist schwer, das in den Alltag zu integrieren. Aber wir wären keine Gestalter, würden wir uns das nicht wünschen.