Im wilden Garten darf sein, was ist..

Der wilde Garten ist ein Garten, in dem wir Gestalter nicht viel zu tun haben. Existieren kann er nur im Wechselspiel von seinen Bewohnern und der Natur. Der wilde Garten kann nur entstehen, wenn er in Ruhe gelassen wird, wenn sich die Eingriffe auf ein Minimum beschränken.
Im wilden Garten darf sein, was ist und das was ist, ist nie von Dauer. Der wilde Garten zeigt auf, was wir insgeheim spüren, aber so schlecht akzeptieren. Dass nämlich nichts von Dauer ist. Im wilden Garten ist die Seele freier. Oft wird er bewundert, vor allem, wenn er nicht der eigene ist.
Das Bedürfnis danach, alles möge bleiben, wie wir es geschaffen haben, die Kontrolle und Energie, die wir dafür aufwenden müssen, verhindert den wilden Garten. In Zeiten von Bewässerungsanlagen und Mährobotern hat er es schwer.
Das Wilde kann beängstigen, eben weil es sich der Kontrolle entzieht. Aus demselben Grund kann es aber auch beglücken. Wenn wir spüren, dass wir einmal nichts kontrollieren müssen, können wir uns hingeben an etwas, das uns zwar nicht braucht aber erfüllt. Wie der Wald, oder das Meer.

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