Das Unkraut & die Schädlinge

Wir schwanken zwischen Gelassenheit und Verzweiflung, wenn sich Schädlinge über die Pflanzen hermachen oder das Unkraut über Hand nimmt. Ein Beikraut ist ein Kraut, das dabei ist und nicht wirklich stört. Ein Unkraut hingegen begnügt sich damit nicht. Es wuchert und bedrängt. Es ist das Kraut, gegen das kein anderes gewachsen ist. Es zwingt uns zu beständiger Tätigkeit, wenn wir unsere Pflanzen schützen wollen. Es merkt rasch, wenn wir nachlässig werden und macht sich bald wieder breit.

Unkraut zu sagen, ist zwar mancherorts nicht mehr korrekt, doch da bleibe ich lieber unkorrekt. Alle, die einmal versucht haben, in einer Fläche voll von Quecke oder Giersch, ein Staudenbeet anzulegen oder Gemüse zu pflanzen, werden das wahrscheinlich nachvollziehen können. Das sind keine netten Beikräuter, auch wenn man manchmal hört, dass man den Giersch ja als Salat essen kann. Man müsste mindestens eine Kuh sein, um ihn auf diese Art einzudämmen.

Ähnlich ist es bei manchen Schädlingen. So viele Igel gibt es in keinem Garten, als dass sie im Stande wären, so viele Nacktschnecken zu fressen, dass sie keinen besonderen Schaden mehr anrichten würden. Im Gegenteil: Wo es für den Igel gut ist, fühlen sich meist auch die Schnecken wohl. Oder der Buchszünsler. Es gibt wohl kein Insekt, das in so kurzer Zeit derartige Bekanntheit erlangt hat. Es wird ständig bekämpft und ist trotzdem mit allergrößter Verlässlichkeit sehr bald wieder da. Wir können uns natürlich dafür entscheiden, keine Buchsbäume mehr zu haben, wer aber schon welche hat – so wie ich – tut sich schwer damit.

Jetzt, wo ich gerade darüber schreibe, fällt mir auf, dass die Schnecken seit zwei Jahren keinen nennenswerten Schaden in meinem Garten verursachen, und ich kann mich an Zeiten erinnern, in denen ich mit allen möglichen Werkzeugen Gemetzel angerichtet habe.

Falls es so bleibt und ich jemals dahinterkomme, warum, werde ich darüber berichten.